Titelbild Flussaufweitung neu

 

2023/2024 haben die Gemeinden Wünnewil-Flamatt und Neuenegg die Sense unterhalb der Autobahnbrücke umgestaltet und damit ein Prozess zur Flussaufweitung in Gang gesetzt. Dieser wird sich auch in den kommenden Jahren fortsetzen. Die zu Beginn noch nackten Ufer und Böschungen werden rasch von Pflanzen besiedelt. 2027/2028 wird auch im Abschnitt «Camping» eine Flussaufweitung initiiert. Zudem werden im Abschnitt «Mitte» ökologische Aufwertungen realisiert.

Mit Abschluss der Bauarbeiten zwischen der Autobahnbrücke und der Hornusserhütte Thörishaus ist die Aufweitung längst nicht abgeschlossen. Der Strömungslenker am Berner Ufer unterhalb der Autobahnbrücke bewirkt, dass die Sense das Freiburger Ufer weiter erodieren und sich ein breiteres Flussbett schaffen wird. Büsche werden die Böschungen und den Uferverbau aus Hölzern und Schotter schon rasch nach Abschluss der Bauarbeiten besiedeln. Dazu wurden auch Äste verbaut, die wieder ausschlagen können. Der Staatsforst hat zudem Bäume gepflanzt und der freiliegende Waldboden wurde angesät. Schon bald wird die Flusslandschaft der Sense grüner und vielfältiger sein. Dazu trägt auch der neue, ökologisch gestaltete Uferschutz auf der Berner Seite bei, welcher zum Schutz der Schmutzwasserleitung der ARA erstellt wurde.

Zeitliche Abfolge

Keine unbegrenzte Aufweitung

Bereits jetzt ist aber klar, dass sich die Sense nicht beliebig ausdehnen kann. Im Projekt wurde eine «maximale Erosionslinie» und eine «Beurteilungslinie» definiert. Wenn die Sense diese Linie tatsächlich erreicht, wird der Aufweitungsprozess durch bauliche Massnahmen gestoppt, so dass die maximale Erosionlinie nicht überschritten wird. Diese baulichen Massnahmen wurden mit dem Projekt bereits bewilligt. Ob und wann bauliche Massnahmen zur Sicherung der maximalen Erosionslinie notwendig werden, lässt sich schwer voraussagen. Die eigendynamische Entwicklung hängt stark von den künftigen Hochwasserereignissen ab. Der Aufweitungsprozess wird sich mit den Jahren und der dazugewonnen Gerinnebreite tendenziell verlangsamen.

Interventionslinie

Umgestaltung Abschnitte Camping und Mitte ab 2027

Die Flussaufweitung der Sense ist mit den Arbeiten 2023/2024 nicht abgeschlossen. Im rund 300 Meter langen Abschnitt «Mitte» unterhalb der Hornusserhütte Thörishaus werden in der Flussohle Strukturelemente wie z.B. Wurzelstöcke und Blocksteine verbaut. Dadurch entstehen vielfältige Lebensräume insbesondere für Fische. Eine Flussaufweitung ist hier aufgrund der künftigen Trinkwasserfassung auf der Freiburger Seite nicht möglich. Im flussabwärts gelegenen Abschnitt «Camping» bis zur Steinigi Brügg hingegen, soll sich die Sense am Freiburger Ufer nochmals Raum nehmen.

Die Bauarbeiten in den Abschnitten «Mitte» und «Camping» werden 2027/2028 ausgeführt, wobei 2027 vor allem Rodungen und erste Arbeiten am Freiburger Ufer stattfinden werden. Da die Bauarbeiten am Berner Ufer auch die vorderste Reihe des Campings betreffen, beginnen diese erst ab 2028. So erhalten der Betreiber und die betroffenen Mieter genügend Zeit, um sich auf die veränderte Situation einzustellen.

Visualisierung Abschnitt Camping

Die Sense erleben

Der Aufweitungsabschnitt 2023/2024 steht unter dem Motto «Rücksicht nehmen». Hier sollen Pflanzen und Tiere möglichst ungestört die neu entstehenden Lebensräume besiedeln können. Im Abschnitt Camping hingegen werden bewusst auch Angebote für die Naherholung realisiert. Nach dem Motto «Die Sense erleben» werden der Zugang zum Wasser erleichtert und Feuerstellen geschaffen.

Kontakt

Flussbau AG, T 031 370 05 80, sah.be@flussbau.ch

 

Fotodokumentation der Bauarbeiten 2023/2024

Hier geht es zur Fotodokumentation: Fotogalerie

Kosten und Finanzierung

Mit der Flussaufweitung wird die Sense zu einem ökologisch sehr wertvollen Flussraum. Das Projekt profitiert deshalb von hohen Unterstützungsbeiträgen des Bundes, der Kantone Bern und Freiburg und verschiedener Ökofonds. Der Kostenanteil über alle Phasen beträgt für die Gemeinden Wünnewil-Flamatt und Neuenegg je 2.5 %.

 

Projektkosten

Bruttokredit zur Realisierung des Gesamtprojektes                         8.9 Mio. CHF.

Das Gesamtprojekt besteht aus der ersten Phase, mit welcher die Aufweitungsprozesse eingeleitet werden (Etappe 1 ab 2023, Etappe 2 ab 2028), der zweiten Phasen während der eigendynamischen Aufweitung und der dritten Phase zur Sicherung des Endzustandes.

Kostenteiler Initialisierungsphase (Etappe 1 ab 2023 & Etappe 2 ab 2028)
Bund rund 75%
Kanton Bern rund 9%
Renaturierungsfonds des Kantons Bern rund 8%
Kanton Freiburg rund 2%
Ökofonds der ewb rund 2%
Gemeinde Wünnewil-Flamatt rund 1.5%
Gemeinde Neuenegg rund 1.5%
Ökofonds der BKW AG rund 1%
WWF Schweiz < 0.5%

 

Dokumente

Name
Anwohnerinfo Flamatt vom 10.08.2023 Download 0 Anwohnerinfo Flamatt vom 10.08.2023
Anwohnerinfo Thoerishaus vom 10.08.2023 Download 1 Anwohnerinfo Thoerishaus vom 10.08.2023
Informationsplakat Flussausweitung Sense Download 2 Informationsplakat Flussausweitung Sense
Plakate Baustellenbesichtigung 9. März 2024 Download 3 Plakate Baustellenbesichtigung 9. März 2024
Protokollauszug Generalratssitzung vom 16.10.2019 Download 4 Protokollauszug Generalratssitzung vom 16.10.2019
Situationsplan 1:500 Flussaufweitung Sense Download 5 Situationsplan 1:500 Flussaufweitung Sense